The keys to the 2024 election

Die Ausgangslage

Kaum ein politisches Ereignis wird von so vielen Menschen verfolgt, wie die Wahl des amerikanischen Präsidenten. Das politische Klima in den Vereinigten Staaten ist angespannt. Um sich zu informieren, hat man im Zeitalter des Internets ein breites Angebot an Medien Daraus kann man ganz gemäss den eigenen Ansichten auswählen, was man gerne hören möchte. Welche Medien dabei auf eine ehrliche, qualitativ hochwertige und ausgewogene Berichterstattung achten, wird zugleich schwieriger zu erkennen und weniger wichtig. Ganz nach dem Motto «Wenn’s auf Facebook steht, wird schon irgendetwas dran sein.» Auf den Internet Foren beherrschen Abtreibungsdebatten, illegale, katzenfressende Migranten, ein manipuliertes Wahlsystem und unzählige weitere abstruse Verschwörungstheorien die Debatte. Bei all den zwielichtigen Angeboten im Internet bleibt am Schluss kaum mehr Zeit für seriösere Medien. Medien wie die New York Times. Seit über 170 Jahren informiert die Zeitung aus dem Big Apple die Öffentlichkeit. Doch worüber berichten die eigentlich im Bezug auf die Wahlen? Auch ich habe nicht die Zeit und die Energie, jeden Tag die NYT zu studieren. Doch wer die Themen-Tags gelesen hat, weiss sowieso schon die halbe Wahrheit, oder zumindest mehr als man auf Reddit, TruthSocial, Facebook und Telegramm zusammen zu wissen bekommt. Also habe ich mir über die NYT API Zugang zu den Keyword-daten verschafft und versuche, diese hier ansprechend zu präsentieren.

Themen Cloud

Schauen wir uns zunächst einmal die Themen an. Welche Themen werden am meisten an die Artikel getaggt? Um das Ganze in eine chronologische Perspektive zu setzen, kann man im Menü die einzelnen Wochen zwischen der Woche 41 und der Woche 52 anwählen. Gewählt wird in der Woche 47. Je grösser ein Begriff dargestellt wird, desto öfter wurde es in der entsprechenden Woche auf NYT-Artikeln getaggt. Da sind einige Begriffe eher weniger aussagekräftig. Dass im Vorfeld der Wahlen «Polls and Public Opinion» ein wichtiges Thema sind dürfte nicht überraschen. Die Grösse anderer Begriffe sagt jedoch schon mehr über den Wahlkampf aus. «Hispanic Americans» und «Black People» sind die zwei bedeutendsten Minoritäten, welche die Kandidaten gerne für sich gewinnen möchten. Auch die Economy (=Wirtschaft) wird relevant bleiben. In die Zukunft sehen können wir noch nicht ganz, doch ein regelmässiger Blick auf die Tagcloud dürfte immer wieder etwas über den Puls rund um Washington verraten.

Staaten

Während die meisten Amerikaner bei den europäischen Ländern knapp Frankreich, Italien und England aufzählen können, kennen die meisten Europäer neben New York, Texas und Kalifornien kaum amerikanische Bundesstaaten. Die Präsidentschaftswahlen werden jedoch nicht in diesen Staaten entschieden. Sie sind zwar sehr bevölkerungsreich, doch New York und Kalifornien wählen konsequent demokratisch, während Texas traditionell republikanisch wählt. So sind, dank des «The Winner Takes it all»-Systems, die Stimmen der gut 88 Millionen Einwohner aus diesen Staaten quasi egal. Es ergibt für die New York Times also auch nicht viel Sinn regelmässig über die Entwicklungen in diesen Staaten zu berichten. Entschieden wird die Wahl in den Swing States, also den Staaten, die republikanisch, einmal demokratisch wählen. In diesem Jahr sind das vor allem Pennsylvania, Michigan, Wisconsin, Nevada, Arizona, Georgia und North Carolina. Diese Staaten sind auf der Karte gelb markiert, und es überrascht nicht, dass dies auch die Staaten sind, die mitunter am meisten in der Berichterstattung der NYT auftauchen.

Kandidaten

Themen und Staaten sind ja alles schön und gut, doch am Ende geht’s um Kandidaten. Will Amerika am Schluss von einem Milliardär mit 34 Verurteilungen vertreten werden - oder von einer Frau? Zeigen wird dies der 5. November und die Wochen und Monate danach. Doch wem es gelingt, sich regelmässiger in den Medien zu verkaufen, sehen wir auch schon im Vorfeld. Dies kann positive Berichterstattung sein oder Kritik. Natürlich sind im Normalfall positive Schlagzeilen erstrebenswert, doch im heutigen Medienwirrwarr und dem ewigen Kampf um ein paar Sekunden Aufmerksamkeit der Wähler gilt mehr denn je: «Any Press is good Press». So ist es auch spannend zu sehen, wer in den Wochen rund um die Wahlen öfters einen Bericht über sich selbst in der NYT lesen darf.

background of Candidates Graphic Donald J Trump Kamala D Harris

Donald Trump

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Kamala Harris

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